Mit einer Gedenkveranstaltung in der Bittermark im Dortmunder Süden gedachten etwa 800 Menschen der Opfer der Bittermarkmorde.
In der Karwoche 1945 wurden in den südlichen Waldungen der Stadt Dortmund und an anderen Stellen etwa 300 Menschen von der Gestapo ermordet. Unter den Ermordeten waren die Mitglieder einer Widerstandsgruppe aus Dortmund. Die Namen der deutschen Opfer kennen wir und auch ihre Herkunft, ihre Geschichte und oft auch die Umstände ihres Todes. Alljährlich werden ihren Namen verlesen und über ihr Leben und Sterben wird gesprochen und auf Tafeln berichtet.
Doch die meisten Ermordeten waren Zwangsarbeiter*innen: Sowjetbürger, Franzosen, Belgier, Niederländer, Polen, Serben. Während die deutschen Opfer von ihren Angehörigen, von Freunden und Arbeitskollegen identifiziert werden konnten, kennen wir die Namen der meisten Zwangsarbeiter*innen auch heute nicht und selbst wenn uns die Namen bekannt sind, wissen wir oft nichts über ihr Leben, ihre Herkunft und über ihr Sterben, denn kein Zeitzeuge, kein Angehöriger konnte über sie erzählen und auch heute wird den meisten ermordeten Zwangsarbeiter*innen nur mit dürren Worten gedacht.
Es wäre an der Zeit auch den wenigen Spuren der Menschen, die nach Deutschland verschleppt wurden und hier Zwangsarbeit leisten mussten, nachzugehen. Diese Menschen haben in den Dortmunder Betrieben zusammen mit deutschen Arbeiter*innen gearbeitet. Sie waren jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit auf den Straßen Dortmunds zu sehen. Sie wurden wegen Kleinigkeiten eingekerkert. Sie saßen mit den deutschen Widerstandskämpfer*innen im Gefängnis und wurden mit ihnen zusammen ermordet. Die Erinnerung an die Opfer der Nazis ist unteilbar, das Gedenken in der Bittermark sollte es auch sein.