Nikolaj Wazhenin

Er wurde am 25.Mai 1918 im Gebiet Altai in Sibirien im Dorf Welowo geboren. Er war Arbeiter und verheiratet.
Am 27. Juni 1941 geriet er bei Kartus-Beresa in Weißrussland in deutsche Kriegsgefangenschaft. Er wurde im Stalag (Stammlager) 366 Siedlce in Polen registriert und erhielt die Erkennungsmarkennummer 11249. Man brachte ihn am 6. Juli 1942 in das Stalag XI B, Fallingbostel, dort war er in verschiedenen Arbeitskommandos.
Von dort kam er am 12. Januar 1943 kam er in das Stalag VI A Hemer und von dann in das Arbeitskommando 760R Zeche Emscher-Lippe in Datteln. Vom 13. Januar bis 1. März 1944 war er im Lagerlazarett. Dann brachte man ihn in das Stalag VID nach Dortmund und schließlich in das Arbeitskommando R2250 Letmathe.
Am 15. März 1944 starb er im Stalag VI D in Dortmund an Lungen-Tbc. Er wurde am 17. März 1944 auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg auf Feld 7, Grabnummer 4018, begraben. Er war 25 Jahre alt.

Russischer Generalkonsul gedenkt sowjetischer Kriegsopfer auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg

Am 10. November besuchte der russische Generalkonsul Alexej Alexandrowitsch Dronow den Internationalen Friedhof am Rennweg in Dortmund. Er legte am sowjetischen Ehrenmal einen Kranz nieder. Anlass für diesen Besuch war das Gedenken an Nikolai Nowikow, der vor 80 Jahren, am 11. November 1941, auf dem Internationalen Friedhof begraben wurde.

Nikolai Nowikow war der erste sowjetische Kriegsgefangene, dessen Beerdigung auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg in Dortmund dokumentiert ist. Ihm folgten tausende sowjetische Bürgerinnen und Bürger, sie stammten aus allen Sowjetrepubliken. Heute kennen wir 4470 Namen. Wie viele sowjetische Kriegsopfer tatsächlich hier begraben sind, ist bis jetzt nicht bekannt.

An Menschen erinnern, nicht an Zahlen

In seiner Ansprache betonte der russische Generalkonsul, wie wichtig das Gedenken an den einzelnen Menschen und sein Schicksal ist.

v.l. Vater Igor; Alexej Dronow, Russischer Generalkonsul; Dr. Stefan Mühlhofer , Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge; Dmitriy Kostovarow, Historischer Verein Ar.kod.M

Nikolaj Nowikow wurde am 20. Mai 1909 geboren, er stammte aus dem Dorf Lugi im Gebiet Leningrad. Er war mit Maria Petrowna Nowikowa verheiratet und in der Landwirtschaft tätig. Im Sommer 1941 wurde er aus einem friedlichen Leben gerissen. Am 11. Juli 1941 geriet er in deutsche Kriegsgefangenschaft. Es folgten viele Wochen in deutschen Lagern. Die Gefangenen erhielten kaum Nahrung und Wasser, keine Unterkunft und keine medizinische Versorgung, dennoch mussten sie lange Fußmärsche bewältigen. Die Verschleppung ins Deutsche Reich geschah in offenen Güterwagen. Der Weg durch die Lager bedeutete für sehr viele Gefangene den Tod. Von Juli 1941 bis Februar 1942 wurden 2.000.000 sowjetische Kriegsgefangene in deutschen Lagern ums Leben gebracht. Am 16. Oktober 1941 kam Nikolai Nowikow im Lager VI K in der Senne an und wurde dort registriert. Er erhielt die Erkennungsmarken-Nr. 13006. Er wurde nach Dortmund in das Stalag VI D an der Westfalenhalle gebracht. Dort wurde von Gefangenen das Lager C aufbauen, in dem bis 1944 hundertausende sowjetische Kriegsgefangene waren. Viele kamen geschwächt und krank in Dortmund an. Für die Erhaltung und Wiederherstellung ihrer Gesundheit wurde nichts getan. Nikolaj Nowikow starb am 6. November 1941 im Stalag VI D in Dortmund an der Westfalenhalle und wurde am 11. November auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg, auf Feld 2 begraben. Wo genau sich seinen Grabstätte auf Feld 2 befindet, ist nicht bekannt.

Die Erinnerung an Nikolaj Nowikov soll Mahnung sein

Wie viele Todesfälle es im Jahr 1941 gab, ist nicht bekannt. Bis zum Jahresende 1941 sind offiziell 50 Sterbefälle von sowjetischen Kriegsgefangenen aus dem Stalag VI D in das Sterbebuch eingetragen. Nikolaj Nowikow war einer von ihnen. Ab dem 9. Dezember 1941 ging man dazu über die verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen aus dem Stalag VI D nicht mehr namentlich einzutragen, es gibt nur noch den Eintrag „Unbekannt“. Die Erinnerung an Nikolaj Nowikow soll so auch Mahnung sein, dauerhafte persönliche Erinnerungen für die sowjetischen Kriegsopfer auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg zu schaffen.

Grigori Serdjuk

Er wurde am 30.9.1918 im Gebiet Sumy in der Ukraine geboren. Von Beruf war er Arbeiter.
Am 28.8.1941 geriet er bei Waldai, 150 km nordöstlich von Nowgorod, in deutsche Kriegsgefangenschaft und kam in das Stalag 350 Zweiglager Mitau (Lettland), wo er bis August 1942 blieb.
Er wurde im Stalag (Stammlager) XI A Altengrabow registriert und erhielt die Erkennungsmarkennummer 130210. Dort war er ab dem 3.9.1942 in verschiedenen Arbeitskommandos. Am 19.12.1942 brachte man ihn in das Stalag VI A Hemer, dann in das Arbeitskommando 607R Zeche Kaiserstuhl in Dortmund.
Am 5.5.1943 verbannte er bei einem Fliegerangriff auf Dortmund. Seine Überreste wurden auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg auf Feld 4 beerdigt. Er war 24 Jahre alt.

Nikolai Fafulew

Er wurde am 14.10.1918 im Gebiet Archangelsk im Nordwesten Russlands geboren. Von Beruf war er Bäcker
Am 13.8.1941 geriet er bei Dneprpetrowsk in deutsche Kriegsgefangenschaft. Er wurde im Stalag (Stammlager) 352 in Minsk registriert und erhielt die Erkennungsmarkennummer 43477. Am 18.12.1942 wurde er für den Einsatz für schwere Arbeit eingestuft. Am 23.12.1942 brachte man ihn in das Stalag VI A Hemer und schließlich in das Arbeitskommando 607R Zeche Kaiserstuhl in Dortmund.
Am 5.5.1943 verbannte er bei einem Fliegerangriff auf Dortmund. Seine Überreste wurden auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg auf Feld 4.beerdigt. Er war 24 Jahre alt.

Boris Ippolitow

Er wurde im Jahr 1919 in Leningrad geboren. Von Beruf war er Tischler.
Am 19.5.1942 geriet er auf der Krim in deutsche Kriegsgefangenschaft. Man brachte ihn in das Stalag (Stammlager) VI K (326) Senne, wo er registriert wurde und die Erkennungsmarkennummer  96863 erhielt. Am 11.11.1942 brachte man ihn in das Stalag VI Hemer und am 16.11.1942 in die Arbeitskommandos 607R Zeche Kaiserstuhl in Dortmund.
Am 5.5.1943 verbannte er bei einem Fliegerangriff auf Dortmund. Seine Überreste wurden auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg auf Feld 4 beerdigt. Er war 24 Jahre alt.

Egor Tulinow

Er wurde im Jahr 1900 im Gebiet Woronesch geboren. Er war verheiratet und von Beruf Tischler.
Am 24.5.1942 geriet er auf der Krim in deutsche Kriegsgefangenschaft. Er wurde im Stalag (Stammlager) IV B Mühlberg registriert und erhielt die Erkennungsmarkennummer 168907.
Von dort kam er am 7.8.1942 in das Stalag IV D nach Torgau und schließlich in das Arbeitskommando Ammendorf.
Am 29.12.1942 brachte man ihn in das Stalag VI A Hemer und dann in das Arbeitskommando 718R Zeche Klosterbusch in Herbede. Am 10.3.1943 kam er ins Krankenrevier, wo er bis zum 1.9.1943 blieb. Am 25.9.1943 kam er in das Stalag VI D Dortmund und von dort in das Arbeitskommando 2154 Hattingen und am 6.1.1944 in das Arbeitskommando 2164 Hattingen.
Am 20.4.1944 starb er. Er wurde auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg beerdigt. Er war 44 Jahre alt.

Wasily Romanenko

Er wurde am 29.4.1910 in Gebiet Odessa geboren. Von Beruf war er Feldscher.
Am 17.5.1942 geriet er bei Barwenkowo in der Ukraine in deutsche Kriegsgefangenschaft.
Er wurde im Stalag (Stammlager) IX A Ziegenhain registriert und erhielt die Erkennungsmarkennummer 72622. Man brachte ihn am 22.9.1942 zum Arbeitseinsatz in das Stalag IX C Bad Sulza. Am 20.8.1943 kam er in das Stalag VI A Hemer und am 24.8.1943 in das Arbeitskommando 561R Zeche Ewald in Buer Resse. Vom 9.10. bis 13.11.1943 war er im Krankenrevier. Am 30.11. kam er in das Stalag VI D Dortmund, Lager C. Am 18.3.1944  brachte man ihn in das Stalag VI G Bonn Zweiglager Arnoldsweiler. Bereits am 25.3.1944 kehrte er in das Lager C des Stalag VI D zurück und am 29.3.1944 kam er ins Krankenrevier.
Er starb am 20.4.1944 und wurde auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg beerdigt. Er war 33 Jahre alt.

Wassili Tkatschenko

Er wurde am 29.1.1901 in Novoiwaneka geboren. Er war verheiratet und von Beruf Landarbeiter.
Am 15.7.1942 geriet er bei Millerowo in Südrussland in deutsche Kriegsgefangenschaft. Man brachte ihn in das Stalag (Stammlager) 364 Nikolajew in der Ukraine und dann in das Stalag III C Altrewitz. Dort wurde er registriert und erhielt die Erkennungsmarkennummer 13688. Im November 1942 brache man ihn in das Stalag VI A, dann am 5.12.1942 in das Arbeitskommando 723R Zeche Alte Haase in Sprockhövel. Er erlitt bei einem Unfall am 1.3.1943 Rippenbrüche und war vom 1. bis 11.3. im Krankenhaus in Hattingen. Dann kehrte er zunächst in das Arbeitskommando zurück. Vom 7.5. bis zum 20.8.1943 war er im Krankenrevier. Er wurde Anfang September in Stalag VI D Dortmund versetzt und war dann in einem Arbeitskommando in Schwelm. Am 15.12.1943 kam er in das Lager C des Stalag VI D und einen Tag später in das Krankenrevier.  
Am 1.1.1944 starb er und wurde auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg beerdigt. Er war 42 Jahre alt.

Filipp Silka

Er wurde am 12.11.1908 im Dorf Zerkowische im Gebiet Tschernigov in der Ukraine geboren.
Er war Landarbeiter. Am 3.9.1941 geriet er bei Brjansk in deutsche Kriegsgefangenschaft. Er wurde im Stalag (Stammlager) X B Sandbostel registriert und erhielt die Erkennungsmarkennummer 126689. Dann war er in Arbeitskommandos in der Region. Am 23.Juni 1943 kam er in das Stalag VI A und schließlich in das Arbeitskommando 605R Zeche Gneisenau in Dortmund.
Am 1.1.1944 starb er dort an Lungenentzündung und wurde am 3.1.1944 auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg auf Feld 7 beerdigt. Er war 35 Jahre alt.

Pawel Krischanoskij

Er wurde am 26.3.1921 im Gebiet Odessa geboren. Er war Landarbeiter.
Am 27.6.1941 geriet er bei Karscharki in deutsche Kriegsgefangenschaft. Er wurde im Stalag (Stammlager) 304 (IV H) Zeithain registriert und erhielt die Erkennungsmarkennummer 749. Man brachte ihn von dort in das Stalag VII A Moosburg, dann in die Arbeitskommandos in Pocking und Lechfeld, zwischen denen er mehrfach wechselte.
Am 31.3.1943 kam in das Stalag VI A Hemer und am 4.4.1943 in das Arbeitskommando 561R Zeche Ewald in Gelsenkirchen Resse. Am 7.1.1944 kam er ins Krankenrevier und am 29.1.1944 bracht man ihn ein das Stalag VI D in Dortmund ins Lager C und schließlich am 2.2.1944 Arbeitskommando nach Rummenohl. Am 10.3.1944 kehrte er in Stalag VI D zurück und kam ins Krankenrevier.
Am 16.3.1944 starb er und wurde auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg beerdigt. Er war 22 Jahre alt.